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Lippenstift-Index – Verlässlicher Konjunkturbarometer?
Wenn Sie sich ein Bild von der aktuellen Wirtschaftslage machen möchten, ziehen Sie einfach den Lippenstift-Index zu Rate. Er steht sinnbildlich für ein kleines Stück Luxus im Alltag, das frau sich gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten vermehrt gönnt.
Traurige Berühmtheit erlangte der Ausdruck durch Leonard Lauder, Firmenchef des Kosmetik-Konzerns Estee-Lauder. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 stellte er fest, dass der Lippenstift-Absatz seines Konzerns stark angestiegen war. Die Erklärung dafür lag in der Krise. Lauders Erkenntnissen zu Folge ist der Lippenstift als persönliches Wohlfühlutensil zu betrachten, das man sich immer leisten kann und auch gönnt. Er hat einen geringen Anschaffungspreis und hilft, die Persönlichkeit zu unterstreichen.
Studien belegen auch andere Zusammenhänge von Wirtschaftslage und weiblichen Ausdrucksformen. So sind kürzere Säume bei den Röcken der Frauen gleichbedeutend mit einer positiven Wirtschaftslage, längere dagegen ein Zeichen für Rezession und Wirtschaftskrise, in der man sich eher bedeckter kleidet. Wer hätte das gedacht! Es gibt eine Reihe weiterer Beispiele für das Phänomen Lifestyle in der Krise. So gönnen sich Menschen in schlechten Zeiten statt Urlaub eher ein schönes Essen in einem Gourmet-Restaurant. Das ist allemal preiswerter als ein Urlaub in der Karibik. Sternekoch sollte man sein.
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